Aus Rache für einen früheren Vorfall innerhalb der Familie hat ein 37-jähriger Mann am 17. Oktober 2016 bei der Hackerbrücke in München-Maxvorstadt auf einen 55-jährigen Obdachlosen eingestochen. Der Angreifer konnte flüchten. Der 55-Jährige erlitt Stichverletzungen, die nicht lebensbedrohlich sind. Der Täter konnte am 12. November 2016 in Rom festgenommen werden. Er hat den Messerangriff gestanden. 

Hackerbrücke München
Hackerbrücke München

(Update 29.11.2016) Wie berichtet, kam es am Montag, 17. Oktober 2016, gegen 21.15 Uhr, zu einem versuchten Tötungsdelikt unter Obdachlosen in der Nähe der Münchner Hackerbrücke. Als Täter benannte das 55-jährige rumänische Opfer einen ihm aus seiner Heimat bekannten Landsmann. Im Zuge der Ermittlungen durch die Mordkommission München konnte der beschriebene Tatverdächtige namentlich ermittelt und identifiziert werden. Es handelt sich um einen 37-jährigen Rumänen, der seit der Tat unbekannten Aufenthaltes war.

Aus diesem Grund erfolgte im Rahmen der Maßnahmen der Zielfahndung des Polizeipräsidiums München auch die internationale Ausschreibung des Tatverdächtigen zur Festnahme aufgrund eines erlassenen, europäischen Haftbefehls. Wegen der Fahndungsnotierung konnte der 37-jährige Rumäne am Samstag, 12. November 2016 in Rom (Italien) im Rahmen einer Polizeikontrolle festgenommen und am Donnerstag, 24. November 2016 ausgeliefert werden. Der 37-Jährige wurde dem Ermittlungsrichter beim Polizeipräsidium München vorgeführt. Bei seiner Vernehmung durch Beamte der Mordkommission München räumte er die Tat weitgehend ein. Der Tatverdächtige, der als Motiv länger zurückliegende familiäre Streitigkeiten nannte, ist mit dem Opfer verschwägert. Der Geschädigte konnte mittlerweile das Krankenhaus wieder verlassen. 

(18.10.2016) Am Montag, 17. Oktober 2016, gegen 21.15 Uhr, beobachteten mehrere Zeugen von der Hackerbrücke aus, wie ein unbekannter Mann auf einen am Boden liegenden Obdachlosen einschlug. Als die Zeugen dem 55-jährigen Mann zur Hilfe eilten, flüchtete der Täter unerkannt zu Fuß in westliche Richtung.  Am Rande der Bahnanlagen bei der Hackerbrücke hatten Obdachlose, so auch der 55-Jährige, ihre Nachtquartiere eingerichtet.

Zunächst stellte der verständigte Notarzt bei dem 55-jährigen Rumänen Stich- und Schnittverletzungen im Gesicht und Hals fest. Diese stellten sich im Krankenhaus als nicht lebensbedrohlich heraus. Bei der Vernehmung gab dieser an, dass er den Täter bereits seit längerer Zeit aus Rumänien kennt. Diesen hätte er kurz zuvor überraschend am Hauptbahnhof getroffen und gemeinsam begab man sich zum Schlafplatz an der Hackerbrücke. Aufgrund eines Vorfalls in Rumänien wollte der Täter wohl Rache nehmen. Deshalb stach er mit einem unbekannten Gegenstand unvermittelt auf den 55-Jährigen ein. Die Hintergründe der Tat, sowie die genaue Identität des Tatverdächtigen bedürfen noch umfangreicher Ermittlungen. Diese werden bei der Mordkommission des Polizeipräsidiums München geführt.

Zeugenaufruf:
Personen, die zur oben genannten Tatzeit die Auseinandersetzung gesehen haben oder im Zusammenhang mit möglichen Nachtquartieren von Obdachlosen am oben genannten Tatort Angaben machen können, werden gebeten sich mit der Mordkommission München unter 089 / 2910-0 oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.