Auf einer Straße in München-Schwabing ist am 25. Oktober 2016 ein Millionenbetrüger aus Österreich verhaftet worden. Er soll Anleger von sogenannten Edelmetallsparplänen um 5 Millionen Euro geprellt haben.

Bayerisches Landeskriminalamt LKA
Bayerisches Landeskriminalamt LKA

Aufgrund eines Rechtshilfeersuchens der Zentralen Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption Österreichs hat das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft München die Zielfahndung nach einem 54-Jährigen österreichischen Staatsangehörigen aufgenommen. Es lagen Erkenntnisse vor, dass sich der Gesuchte möglicherweise in Bayern oder der Schweiz aufhalten könne.

Dem 54-Jährigen wird von den österreichischen Strafverfolgungsbehörden vorgeworfen, als Mitglied der Geschäftsführung einer österreichischen Firma sowie von verbundenen Unternehmen seit 2011 Edelmetallsparpläne an Kunden in Österreich, Deutschland sowie der Schweiz vermittelt zu haben. Dabei wurden von über 2.000 Kunden mehr als 13 Millionen Euro eingesammelt. Obwohl den Anlegern zugesichert wurde, dass die Investition durch den Ankauf und die Lagerung von Edelmetallen abgesichert sei, sind laut derzeitigem Ermittlungsstand der österreichischen Behörden lediglich Edelmetallbestände im Gegenwert von maximal 100.000 Euro vorhanden. Der Tatverdächtige wird als Mitglied der Geschäftsführung der involvierten Unternehmen dringend verdächtigt, durch Vorspiegelung des Ankaufs und der Verwahrung von Edelmetallen, zum Abschluss von Edelmetallsparplänen sowie zur Vornahme von Überweisungen und der Erteilung von Einzugsermächtigungen verleitet zu haben, wodurch den Anlegern ein Vermögensschaden von etwa 5 Millionen Euro zugefügt worden sein soll.

Den Zielfahndern des LKA, die in enger Abstimmung mit der Zielfahndung des österreichischen Bundeskriminalamtes in Wien standen, ist es gelungen, den weltweit Gesuchten am Nachmittag des 25. Oktober 2016 in München-Schwabing auf der Straße zu verhaften. Im Rahmen von Durchsuchungen zweier Wohnanwesen in München und im Landkreis Berchtesgadener Land stellten die Zielfahnder mit Unterstützung von Kollegen der Polizeipräsidien München und Oberbayern Süd mögliches Beweismaterial in Form von Laptops, Handys und Speichermedien sicher.

Der 54-Jährige wurde am 26. Oktober 2016 dem Haftrichter beim Polizeipräsidium München vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl. Im anstehenden Auslieferungsverfahren wird der Verhaftete voraussichtlich in den nächsten Wochen den österreichischen Strafverfolgungsbehörden überstellt und die Asservate zur weiteren Auswertung übergeben.