Innerhalb weniger Tage sind im Riemer See in München zwei Personen ertrunken. Am Sonntag ist eine 22-jährige Nichtschwimmerin verstorben, nachdem sie im See untergegangen war. Am Dienstag wurde die Leiche eines 56-jährigen Mannes gefunden, der seit Sonntag vermisst war.

Wasserwacht Riemer See München
Wasserwachtstation Riemer See, München Riem

Bereits am Sonntag, 5. Juli 2015, war eine 20-jährige Münchnerin zusammen mit ihrer Freundin im Riemer See an der Westseite beim Baden. Gegen 13.15 Uhr versuchte die junge Frau – eine Nichtschwimmerin- mit hektischen Bewegungen im Wasser auf sich aufmerksam zu machen. Sie befand sich etwa 10-15 m vom Uferbereich entfernt. Anschließend ist sie unter die Wasseroberfläche verschwunden. Ein Badegast versuchte noch, die 20-Jährige am Arm festzuhalten, da er jedoch auch nicht schwimmen konnte, musste er den Rettungsversuch abbrechen. Erst nach etwa20 Minuten konnte die Nichtschwimmerin von anderen Badegästen und der Wasserwacht bewusstlos gefunden und geborgen werden.
Unter laufenden Reanimationsmaßnahmen wurde sie vom Notarzt in ein Krankenhaus gebracht, wo sie gegen 19.15 Uhr verstarb. Die Staatsanwaltschaft München I ordnete eine Obduktion an, die am Montag, 6.7.2015, im Institut für Rechtsmedizin durchgeführt wurde. Diese ergab einen nicht natürlichen Tod durch Ertrinken im See. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen haben keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung ergeben.

Der zweite Tote ist ein 56-jähriger Arbeiter aus München, der am Sonntag, 5. Juli 2015, mit seinen Arbeitskollegen am Riemer See war. Gegen Mittag verließ er die Gruppe und hinterließ seine Sachen am Ufer. Nachdem er abends immer noch nicht zurückgekehrt war, brachten seine Kollegen seine Sachen in seine Unterkunft. Als der 56-Jährige am Montag, 06.07.2015, immer noch unauffindbar war, meldete ihn sein Vermieter schließlich als vermisst. Suchmaßnahmen, auch unter Einbindung von Tauchern der DLRG, waren ergebnislos verlaufen. Am Dienstag, 7.7.2015, gegen 11 Uhr, stieß ein Badegast beim Schwimmen gegen eine im Wasser treibende leblose Person. Die Person konnte nur noch tot geborgen werden. Ob es sich hierbei um den Vermissten handelt, muss noch abschließend geklärt werden. Das zuständige Fachkommissariat hat die Ermittlungen aufgenommen. Um die Todesursache klären zu können, wurde die Staatsanwaltschaft gebeten, eine Obduktion anzuordnen.

Präventionshinweise Ihrer Münchner Polizei:
Gerade bei den derzeit heißen Temperaturen lockt es zahlreiche Münchner an die nahegelegenen Badeseen. Bedenken Sie, dass gerade künstlich angelegte Seen plötzlich steil abfallen und sie dann nicht mehr stehen können. Gerade Nichtschwimmer sollten sich ausschließlich im überschaubaren Uferbereich aufhalten und nicht alleine ins Wasser gehen. Halten Sie sich am besten in Uferabschnitten auf, welche von Rettungsschwimmern überwacht werden.
Meiden Sie gerade bei großer Hitze den Konsum von Alkohol. Dieser führt oft zu leichtfertigem Verhalten und Selbstüberschätzung. Die offensichtliche Gefahr des Ertrinkens wird nicht mehr richtig eingeschätzt.
Beachten Sie die angebrachten Hinweise vor Ort, wie beispielsweise Badeverbote. Springen Sie niemals in Gewässer, deren Tiefe Sie nicht kennen.