Am Dienstag kurz nach 18 Uhr fielen in der Zentnerstraße in der Maxvorstadt in München Schüsse. Ein 40-jähriger hatte auf den neuen Freund seiner Ex-Ehefrau geschossen. Erst nach drei Stunden konnten Polizei-Spezialeinheiten den Pistolenschützen überwältigen, der sich während der gesamten Zeit die Pistole an den Kopf hielt. Auslöser des Dramas war ein Sorgerechtsstreit.

Schießerei München-Maxvorstadt
Schießerei München-Maxvorstadt – Abtransport des Pistolenschützen

Am Dienstag Abend, 19. April 2016, kurz nach 18 Uhr erfolgten zahlreiche Anrufe bei der Einsatzzentrale der Münchner Polizei. Die Anrufer meldeten Schüsse in der Zentnerstraße im Stadtteil Maxvorstadt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Mordkommission trafen offenbar zufällig ein 40-jähriger Iraker, seine 24-jährige getrennt lebende syrische Ehefrau, sowie deren neuer Lebensgefährte, ein 24-jähriger Syrer aufeinander. Sie hatten getrennt voneinander einen vereinbarten Termin bei einer Gutachterin, bei dem es sich um ein Sorgerechtsverfahren der beiden gemeinsamen Kinder handelte. Bei diesem Zusammentreffen kam es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung, weshalb zu diesem Zeitpunkt  bereits von der 24- jährige Frau die Polizei verständigt wurde. Im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung schoss der 40- jährige Tatverdächtige mit einem mitgeführten Revolver, den er illegal im Besitz hatte, auf den 24-Jährigen.

Gleichzeitig trafen erste Polizeikräfte am Tatort ein. Mit einem gezielten Schuss auf die Beine stoppten sie den 40-Jährigen. Er wurde am rechten Oberschenkel verletzt und setzte sich auf den Gehsteig wo er sich von nun an die Pistole an den Kopf hielt und drohte, sich umzubringen.  Passanten und Polizisten versorgten den 24-jährigen Geschädigten, der zur stationären Behandlung in ein Münchner Krankenhaus kam.  Trotz ständigem Kontakt von Seiten der Polizei war der 40-Jährige nicht zum Aufgeben zu bewegen. ERst gegen 21 Uhr gelang es den Polizeikräften der Spezialeinheiten Südbayern,  den Mann zu überwältigen.

Während des ganzen Einsatzes waren zahlreiche Straßen rings um den Einsatzort gesperrt, Anwohner konnten ihre Häuser weder verlassen noch betreten. Die Polizei warnte die Bevölkerung über Twitter und Facebook, sich von den Fenstern fern zu halten. Insgesamt waren etwa 100 Einsatzkräfte der Polizei im Einsatz.

Die Staatsanwaltschaft München I hat Haftbefehl gegen den 40-jährigen Iraker wegen versuchten Mordes beantragt. Laut erster Einschätzung von Seiten des Staatsanwaltes bestehen an der Rechtmäßigkeit des polizeilichen Schusswaffengebrauches keine Zweifel.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, insbesondere Anwohner, die Beobachtungen im Zusammenhang mit dem versuchten Tötungsdelikt sowie dem polizeilichen Schusswaffengebrauch gemacht haben, werden gebeten sich bei der Mordkommision München (K11), unter 089/2910-0,oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden