Obwohl am Mittwoch im Grüntal in München-Bogenhausen ein Schäferhund zuerst ein vierjähriges Mädchen zu attackieren versuchte und im Anschluss ein sechsjähriges Mädchen gebissen hat, hat eine unbekannte Hundehalterin ihren Hund nicht zurück gepfiffen. Als sie später von zwei Kindern gestellt wurde, nannte sie einen falschen Namen und eine falsche Anschrift. Am 23. Mai konnte die Besitzerin des Schäferhundes nach Zeugenaufrufen ermittelt werden. Der Hund wurde ihr weggenommen und im Tierheim untergebracht. 

Polizei München
Polizei München

(Update 25.5.2017) Aufgrund des Zeugenaufrufes gingen beim zuständigen Fachkommissariat der Polizei zahlreiche Hinweise auf die bis dato unbekannte Hundehalterin ein. Diese konnte schließlich am Dienstag, 23. Mai 2017 ermittelt werden. Dabei handelt es sich um eine 47-jährige Frau. Sie wurde am Mittwoch in ihrer Wohnung aufgesucht. In der Wohnung konnte der etwa ein Jahr alte Schäferhund ebenfalls angetroffen werden. Der Hund wurde in ein Tierheim gebracht. Die Beschuldigte wurde nach den entsprechenden Maßnahmen der Polizei vor Ort entlassen und muss sich einem Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten. 

(21.5.2017) Am Mittwoch, 17. Mai 2017, gegen 18.20 Uhr, war eine 29-jährige Münchnerin zusammen mit ihrer 4-jährigen Tochter in der Parkanlage Grüntal in München-Bogenhausen spazieren. Den beiden näherte sich eine Hundehalterin mit einem ausgewachsenen Schäferhund, den sie an einer neongelben Leine gesichert hatte. Der Hund versuchte, sich loszureißen und auf die Tochter der 29- Jährigen loszustürmen. Diese konnte Schlimmeres verhindern, indem sie ihre Tochter sofort auf den Arm nahm. Laut Angaben der Mutter hat es die unbekannte Hundehalterin unterlassen, nach dem versuchten Angriff ihres Hundes, diesen mit Befehlen zurückzurufen.

Nach dem Zwischenfall ging die Frau mit dem Schäferhund weiter in Richtung drei spielender Kinder. Die 13-, 12- und 6-jährigen Mädchen spielten ebenfalls in der Parkanlage Grüntal. Als die Hundehalterin an den Kindern vorbeigehen wollte, ereignete sich erneut ein ähnlicher Vorfall wie zuvor. Diesmal konnte sich der Schäferhund erfolgreich losreißen und attackierte das 6-jährige Mädchen, indem er es in die Haare biss und durch Kopfbewegungen zu Boden schleuderte. Der 6-Jährigen war es nicht mehr möglich, sich zu erheben, da der Hund sie sofort wieder attackierte und ihr in den linken Oberschenkel gebissen hat. Das Mädchen erlitt hierbei eine Bisswunde und Kratzer am Kopf. Die sich noch unmittelbar in der Nähe befindliche Hundehalterin hat dabei erneut nicht auf ihren Hund eingewirkt. Sie gab dem Hund weder Befehle, die Attacken zu unterlassen, noch versuchte sie, ihren Hund von dem Mädchen zu trennen. Die 29-jährige Mutter, die bereits zuvor mit dem Tier ihre Erfahrung gemacht hatte, bekam durch die Hilferufe des Mädchens die Attacke mit und eilte der am Boden liegenden 6- Jährigen zu Hilfe.

Die 29-Jährige von dem Vorfall vorher forderte mittels lauten Rufen und Aufforderungen die Hundehalterin auf, den Angriff des Tieres auf das Mädchen zu unterbinden. Da dies keinerlei Reaktion von seiten der Frau nach sich zog, griff die Zeugin beherzt nach dem Mädchen, zog es von dem Hund weg und nahm es auf den Arm. Erst jetzt nahm die unbekannte Frau die Leine ihres Hundes und ging einfach weiter. Erst als die 13-jährige Schwester und deren 12-jährige Freundin der Hundehalterin hinterherliefen und sie aufforderten, ihren Namen zu nennen, gab die Frau einen Namen mit einer Adresse an. Die Angaben stellten sich jedoch im Nachhinein als falsch heraus.

Zeugenaufruf der Polizei:

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 26, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Täterbeschreibung:

Weiblich, 170 cm groß, ca. 40 Jahre, schlank, osteuropäische Erscheinung, braune schulterlange Haare, braune Augen Beschreibung des Schäferhundes: Ausgewachsen, längeres schwarz-braunes Fell.