Ausgesetzte Goldfische in Tümpeln in der freien Natur werden zusehends zum Problem. Denn die Fische fressen die Eier und Larven von Amphibien. Nach dem Abpumpen eines Tümpels im Naturschutzgebiet Fröttmaninger Heide im Münchner Norden wurden dort 400 Fische eingesammelt. 

 

Ausgesetzte Goldfische in der Fröttmaninger Heide Quelle Foto Heideflächenverein Münchner Norden e.V.
Ausgesetzte Goldfische in der Fröttmaninger Heide
Quelle Foto Heideflächenverein Münchner Norden e.V.

Die Untere Naturschutzbehörde im Referat für Stadtplanung und Bauordnung erreichen derzeit vermehrt Meldungen über das Aussetzen von Goldfischen in der freien Natur wie etwa im Naturschutzgebiet Fröttmaninger Heide. Doch das Aussetzen von Gold- beziehungsweise Zierfischen aus dem Gartenteich in die freie Wasserlandschaft ist unzulässig, denn innerhalb kurzer Zeit haben die Zierfische die heimischen Amphibien in den Tümpeln verdrängt. Goldfische fressen wie alle Fische den Laich oder die Larven von Amphibien.

So musste im Februar 2017 ein Tümpel in der Fröttmaninger Heide abgepumpt werden, um die darin ausgesetzten Goldfische abfischen zu können.  Das Abfischen ist nötig, um die seltene und gefährdete Population der Wechselkröte in der Heide erhalten zu können. Im vergangenen Herbst stellten aufmerksame Besucher der Fröttmaninger Heide fest, dass in einem Tümpel Goldfische schwimmen. Etwa 400 Fische mussten nun aufwendig aus dem Weiher entfernt werden, damit eine weitere Verbreitung der Fische in andere Gewässer der Heide vermieden werden kann. Dabei wurde das Wasser zunächst abgepumpt und die Tiere dann per Hand aus dem schlammigen Grund abgekeschert.  Die Tiere hatten im Schlamm des nur 50 bis 80 Zentimeter tiefen Tümpels die lang anhaltende Frostperiode im Januar überlebt.

Die Goldfische dürfen nach Fischereirecht nicht wieder an anderer Stelle ausgesetzt werden. Die abgefischten Tiere können nur an die Reptilienauffangstation oder Zoos zur Verfütterung abgegeben werden. Im Naturschutzgebiet „Südliche Fröttmaninger Heide“ hat die seltene Wechselkröte die bedeutendste Population für München. Auch viele weitere schützenswerte Tier- und Pflanzenarten finden hier ihren Platz am Rande der Großstadt. “Bitte tragen auch Sie zum Schutz dieses wertvollen Gebietes bei und bringen sie keine Pflanzen und Tiere in das Schutzgebiet ein und nehmen auch keine mit. Es ist laut Naturschutzgebietsverordnung Verboten Pflanzen einzubringen oder Tiere auszusetzen. Zuwiderhandlungen werden polizeilich verfolgt und mit Bußgeldern belegt. Bitte melden Sie Beobachtungen dieser Art unverzüglich an den Heideflächenverein oder die Polizei.”, bittet die Geschäftsführerin des Heideflächenvereins Münchner Norden, Christine Joas.

Was aber tun, wenn sich herausstellt, dass die gekauften Tiere sich im Gartenteich zu stark vermehren oder zu groß werden? Kommt es im Gartenteich zum Gedränge, ist der Tierhalter verantwortlich, für seine Zierfische ein neues Zuhause zu finden. Interessenten können sich über Nachfragen in sozialen Netzwerken, eine Annonce in einer lokalen Zeitung oder einen Aushang im Supermarkt oder am Arbeitsplatz ergeben. Teilweise nimmt auch der Zoohandel überzählige Tiere zurück, dies ist aber im Vorfeld zu erfragen. Sofern im Gartenteich hinreichend Platz vorhanden ist, wird in einschlägigen Foren auch ein Besatz mit Raubfischen diskutiert, welcher den Goldfisch-Nachwuchs in Zaum halten soll.