Die Polizei hat das letzte Delikt einer versuchten Tötung aus dem Jahr 2014 aufgeklärt.  Einen angeblichen Angriff im Juni 2014  auf einen Gast in der Kultfabrik hat es nie gegeben.

Polizeipressestelle München
Polizeipressestelle München

Ein 20-jähriger Litauer hatte verspätet Anzeige erstattet, dass es in der Nacht vom 16. auf den 17. Juni 2014 im Bereich der Kultfrabrik in München zu einem lebensgefährlichen Angriff auf seine Person gekommen sei. Die Polizei oder den Rettungsdienst in München verständigte man damals zum Tatzeitptunkt nicht, sondern trat die Rückreise nach Österrreich an.  Nachdem die Beschwerden aufgrund der Verletzungen im Kopfbereich nicht besser wurden, brachte ein Österreicher seinen litauischen Bekannten in Österreich am Freitag, 20. Juni 2014 in ein Krankenhaus. Der Geschädigte musste aufgrund seiner lebensgefährlichen Verletzungen auf der Intensivstation stationär behandelt werden.

Nachdem zu diesem Zeitpunkt die österreichische Polizei durch das Krankenhaus über den Vorfall informiert wurde, erhielt auch die Mordkommission München Kenntnis von dem Fall und übernahm die Ermittlungen. Im Zuge der Ermittlungen, die mit Unterstützung der Kollegen des Landeskriminalamtes Tirol in Innsbruck geführt wurden, stellte sich letztlich heraus, dass es einen Angriff auf den Geschädigten von Unbekannten in München – wie von dem Litauer geschildert – nie gegeben hatte. Die Verletzungen ereigneten sich demnach in der Wohnung des Bekannten in Österreich.  Dieser Bekannte, ein zur Tatzeit 24-jähriger Österreicher, wird deshalb auch durch die österreichischen Behörden strafrechtlich verfolgt. Der Geschädigte konnte sich wohl an die Tat nicht mehr erinnern und erzählte dann den Sachverhalt so, wie er ihm vom 24-Jährigen tatverdächtigen Österreicher dargestellt wurde.

Die Staatsanwaltschaft München I hat deshalb das Verfahren in Deutschland eingestellt.  “Somit gilt auch das bislang im Jahr 2014 einzig ungeklärte Tötungsdelik, welches durch die Mordkommission München bearbeitet wurde, als geklärt – dieses hatte es letztlich nie wie angezeigt gegeben.”, so Polizeisprecherin Claudia Künzel vom Polizeipräsidium München.