Weil sie sich körperlich bedrängt fühlte, hat eine 24-jährige Bedienung am Sonntag in einer Kneipe in München-Neuhausen mit einem 20 Zentimeter langen Messer mehrfach auf ihren Chef eingestochen. Der 59-jährige Wirt ist außer Lebensgefahr.

Polizeipräsidium München
Polizeipräsidium München

Am Sonntag, 6. September 2015, gegen 4.30 Uhr, ist es in einem bereits geschlossenen Lokal in München-Neuhausen zu einem Polizeieinsatz gekommen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand stellt sich der Sachverhalt wie folgt dar: Der 59-jährige deutsche Mitinhaber des Lokals sowie eine 24-jährige deutsche, dort angestellte Bedienung, verblieben nach Geschäftsschluss um 1 Uhr weiterhin im Lokal. Aus bislang noch nicht gänzlich geklärter Ursache kam es zwischen beiden zu einem Streit. Laut Auskunft der Tatverdächtigen fühlte sie sich körperlich bedrängt. In dessen Verlauf nahm die 24-Jährige ein ca. 20 Zentimeter langes Küchenmesser und stach mehrfach auf ihren Chef ein.

Dieser konnte selbst den Rettungsdienst verständigen, obwohl er mehrfach im Bereich des Oberkörpers verletzt wurde. Er kam zur stationären Behandlung in ein Münchner Krankenhaus. Lebensgefahr besteht derzeit nicht.

Die 24-jährige Tatverdächtige konnte am Tatort von den Erstzugriffskräften der Polizei widerstandslos festgenommen werden. Die Ermittlungen übernahm die Mordkommission München. Die Tatverdächtige machte von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Die Staatsanwaltschaft hat am Montag einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags beantragt. Nach Auskunft der Polizei sind beide Beteiligten unter Alkoholeinfluss gestanden.