Das Wahrzeichen auf dem Viktualienmarkt in München steht wieder. Am 1. Mai 2017 haben tausende Münchnerinnen und Münchner das Aufstellen des Maibaumes der Münchner Brauereien mitverfolgt. Nachdem der Maibaum nach kanpp 40 Jahren im Vorfeld das erste Mal wieder von mehreren Burschenvereinen entführt worden war, war das natürlich das Thema Nummer 1 auf dem Markt.

Maibaum am Viktualienmarkt 2017

(1. Mai 2017) Andreas Steinfatt, der Vorsitzende des Vereines Münchner Brauereien, hat in seiner Rede die Vorlage zum Thema Maibaum-Entführung geliefert. Es sei inzwischen fast 40 Jahre her, dass der Maibaum das letzte Mal vor dem Aufstellen erfolgreich gestohlen worden sei. An Oberbürgermeister Dieter Reiter gewandt, meinte er schmunzelnd: “Kaum bist Du OB, ist der Maibaum weg.” Doch damit kam er gerade an den Richtigen. Erst jetzt mit der Übergabe an die Stadt sei der Maibaum in seine Verantwortung gekommen, konterte Reiter. “Wer sich so einen 34,5 Meter langen Maibaum klauen lässt, der muss halt was zahlen. Die Auslöse werden die Münchner Brauereien schon verkraften. Bei sechs Brauereien muss das schon gehen. Soviel können die Burschen gar nicht saufen, wie die herstellen.” Damit spielte der OB auf die etwas überzogenen Auslöseforderungen der Burschenvereine aus Ismaning, Neufinsing und Unterföhring an. Sie wollen wohl ihren Coup nutzen, um lebenslang auf dem Oktoberfest mit Bier versorgt zu sein. An diesen Forderungen hatte die Vereinigung der Münchner Brauereien schwer zu schlucken. 

Letztendlich hat man sich in zähen Verhandlungen doch auf die übliche Auslöse Bier und Brotzeit geeinigt und der Maibaum konnte am 1. Mai in den frühen Morgenstunden angeliefert werden. “Aufstellen, aufstellen!”, skandierten die Besucher, die ungeduldig auf das Ereignis warteten. Dann – pünktlich um 13 Uhr hat ihn der Kranwagen der Berufsfeuerwehr München angehoben, was das Publikum mit großem Applaus begleitet hat. Kurz darauf konnte Markus Hitzelsperger, der erste Vorsitzende des Burschenvereins Hohendilching-Sollach, den Münchner Brauereien Vollzug melden. Die Burschen aus Hohendilching-Sollach hatten den Baum gefällt und vorbereitet, sich dann aber auch stehlen lassen. Nach der offiziellen Übergabe an den Oberbürgermeister und stellvertretend für die Münchner Bevölkerung an das Münchner Kindl dankte Reiter den Brauereien und hat dabei explizit auf die Inschrift am Baum „Den Münchner Bürgern von den Münchner Brauereien“ verwiesen. Er freue sich mit der Stadt über den neuen Maibaum und dass das Brauchtum hier noch lebendig sei hochgehalten werde, sagt der OB. 

Der Maibaum am Viktualienmarkt wird seit 55 Jahren traditionell von den sechs großen Münchner Brauereien gestiftet. Die Tradition geht zurück auf den Münchner Bürgermeister Albert Bayerle, der 1962 festgestellt hatte: „Wenn wir schon ein Dorf sind, dann brauchen wir auch einen Maibaum.“ Seitdem haben die Brauereien zwölf Maibäume aufstellen lassen, 2017 folgt nun der dreizehnte. Nachdem der alte Maibaum im Oktober 2016 aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste, ist der Viktualienmarkt nun wieder komplett. Der Maibaum gehört heute zu den prägenden Elementen des Viktualienmarktes, ist berühmtes Fotomotiv und beliebter Treffpunkt geworden. 

Fotostrecke Aufstellen Maibaum Viktualienmarkt München 2017